SPINELLI ist grün

Mitten in der Stadt und mitten im Grünen – SPINELLI verbindet das Beste aus beiden Welten. Die Leonie-Ossowski-Promenade am Rand von SPINELLI ist wie eine Uferpromenade, die den Blick auf ein grünes Meer eröffnet: den Spinelli-Park, der im Rahmen der BUGA 23 entstanden ist und mit seinen 62 Hektar Fläche zahllose Freizeit-und Erholungsmöglichkeiten bietet.

Und auch im Quartier ist überall Grün zu finden – seien es bepflanzte Fassaden, begrünte Wege und Flächen oder die grünen Gemeinschaftshöfe.

SPINELLI ist urban

Menschenmenge bei einer Veranstaltung auf dem Chisinauer Platz.

SPINELLI baut einen bestehenden Stadtteil weiter und erweitert vorhandene Angebote. Die mehrgeschossigen Bauten mit ihren abwechslungsreichen Fassaden, Geschäften und Restaurants sowie Kitas und Schulen, die sich bald dazu gesellen werden – all das verströmt urbanes Lebensgefühl.

Und auch die Mannheimer Innenstadt mit ihren Shopping- und Ausgehmöglichkeiten ist nicht weit entfernt. Ob mit Auto, ÖPNV oder Rad, die Quadrate mit den Planken und das Ausgehviertel Jungbusch sind von SPINELLI aus in einer Viertelstunde erreichbar.

SPINELLI ist vielfältig

Familien mit Kindern, Singles, ältere Menschen und Studierende – sie alle finden auf SPINELLI ein Zuhause. Schon bei der Konzeption des Quartiers haben die Planer*innen großen Wert auf Vielfalt gelegt: Vielfalt der Wohnformen, Vielfalt der Wohnungsgrößen, Vielfalt der Bewohner*innen.

„Miteinander statt nebeneinander“, lautet die Devise im ganzen Quartier. Gemeinschaftshöfe, Grünflächen und jede Menge angrenzenden Freiraum mit Spiel- und Sportmöglichkeiten – SPINELLI bietet viele Plätze, an denen sich die Menschen begegnen und austauschen oder auch einfach nur entspannen können. Mit dem Aufsiedlungsmanagement hat die MWSP zudem eigens ein Team etabliert, das sich für ein gutes Zusammenleben engagiert.

SPINELLI ist nachhaltig

Klimaschutz, Mobilität und ein schonender Umgang mit Ressourcen – SPINELLI ist in Sachen Nachhaltigkeit ein zukunftsweisendes Quartier. Der hohe Anteil an Holz- und Holzhybridbauten stellt bereits beim Bau eine günstige Klimabilanz sicher. Die Holzbauten, die wenig Wärme speichern, sorgen zudem gemeinsam mit der üppigen Begrünung für eine gute Durchlüftung und ein angenehmes Binnenklima im Quartier – selbst in Hitzeperioden. Und auch in Sachen Mobilität geht SPINELLI neue Wege.

Dank zentraler Quartiersgaragen, die für die Bewohner*innen fußläufig gut erreichbar sind, sind die Straßen, Wege und Plätze auf SPINELLI weitgehend autofrei. Das bedeutet mehr Platz für Fußgänger*innen und für Menschen, die sich mit Rad, Roller oder anderen nicht-automobilen Fahrzeugen fortbewegen. Und mehr Raum zum Spielen, Sport machen, Austauschen und Erholen.

SPINELLI geht neue Wege

Im Rahmen des ersten Bauabschnitts sind sieben neue Straßen entstanden sowie der Chisinauer Platz. Chişinău ist die moldawische Partnerstadt Mannheims, die für ihren Weinbau bekannt ist.

Die Benennung der neuen Straßen folgt der Verbindung zweier Taufbezirke. Mit den Straßennamen werden acht besondere Frauen gewürdigt, die in Mannheim Spuren hinterlassen haben und sich für die Rechte von Frauen und Minderheiten eingesetzt haben.

Leonie Ossowski (1925–2019)
Fast hätte die Promenade zum Park hin Jolanthe-von-Brandenstein-Promenade geheißen, denn unter diesem Namen wird Leonie Ossowski am 15. August 1925 im heutigen Osowa Sień in Polen geboren. An diesen Geburtsort angelehnt ist ihr Pseudonym, das sie nach ihrer Flucht Anfang der 1950er-Jahre annimmt. 1958 zieht sie mit ihrer Familie nach Mannheim, wo sie 22 Jahre verbringt. Während dieser Zeit schreibt sie zahlreiche Romane, Hörspiele und Drehbücher, zum Beispiel für den „Tatort“. In ihrem mehrfach ausgezeichneten und später verfilmten Jugendroman „Die große Flatter“ (1977) verarbeitet sie ihre Erfahrungen als Sozialarbeiterin in Mannheim-Waldhof. Auch ein Theaterstück wird in Mannheim uraufgeführt. Leonie Ossowski hat einen Blick für die sozial Benachteiligten, setzt sich für strafentlassene Jugendliche und Gefangene ein. Als sie 1982 für ihr Lebenswerk den Schillerpreis der Stadt erhält, heißt es in der Laudatio: Mannheim ehrt „eine Dichterin der Menschlichkeit“.

Dora Grünbaum (1879–1940) und Rosa Grünbaum (1881–1942)
Zwei Schwestern, zwei Pädagoginnen, zwei emanzipierte Persönlichkeiten: Die Erzieherinnen Dora (eigentlich Viktoria) und Rosa Grünbaum gründen 1899 im Quadrat F1 einen Kindergarten und holen damit zahlreiche Kinder von der Straße. 1920 folgt die Schule für Erzieherinnen, in der nach den Leitlinien Friedrich Fröbels ausgebildet wird. Das noch heute bestehende Fröbel-Seminar erlaubt zahlreichen Frauen durch eine Berufstätigkeit auch die persönliche Unabhängigkeit. Als jüdische Mitbürgerinnen erhalten Dora und Rosa Grünbaum mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 Berufsverbot. Am 22. Oktober 1940 werden sie ins Lager Gurs nach Südfrankreich deportiert. Dora stirbt schon nach wenigen Tagen, Rosa wird 1942 in Auschwitz ermordet. Mannheim ehrt die Pädagoginnen mit einer gemeinsamen Straße auf SPINELLI, die künftig an Grundschule und Kita vorbeiführt.

Leni Neuenschwander (1909–2000)
Erfolgreiche Sopranistin, Pianistin, Musikpädagogin, aber vor allem Komponistin, das war die im schweizerischen Oberdiessbach geborene Leni Neuenschwander. Und damit eine echte Pionierin, wurden Frauen in der Musikwelt beim Komponieren lange nicht ernst genommen. Neuenschwander, die seit 1950 mit „Die Frau in der Musik“ den ersten internationalen Wettbewerb für Komponistinnen organisiert, ebnet zahlreichen Frauen den Weg. Als Professorin an der Hochschule für Musik und Theater sowie als Gründungsmitglied und spätere Präsidentin des Mannheimer Soroptimist Clubs engagiert sie sich in ihrer Wahlheimat. Nach der Mannheimer Schillerplakette, dem Bundesverdienstkreuz und vielen weiteren Auszeichnungen steht Leni Neuenschwanders Name nun auch auf einem Straßenschild.

Dr. Hedwig Eppstein (1903–1944)
Die junge Hedwig Strauß macht ihr Abitur am Liselotte-Gymnasium in der Schwetzingerstadt und studiert anschließend in Heidelberg. 1927 promoviertesie als erste Person überhaupt am neuen Psychologischen Institut der Universität. Sie arbeitet beim Wohlfahrts- und Jugendamt der Jüdischen Gemeinde Mannheim und heiratet 1930 Paul Eppstein, den Leiter der Mannheimer Volkshochschule. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wird ihr Mann 1933 entlassen. Das Paar zieht nach Berlin, wo Hedwig Eppstein die Rettung vieler jüdischer Kinder ins Ausland organisiert – und damit viele Leben rettet. Im Januar 1943 wird das Ehepaar Eppstein ins Ghetto Theresienstadt deportiert. 1944, wenige Tage nach der Erschießung ihres Ehemanns, kommt Hedwig Eppstein ins Konzentrationslager Auschwitz, wo sie am 30. Oktober ermordet wird. Ein Stolperstein in Berlin und einer vor ihrem ehemaligen Wohnhaus in der Collinistraße 20 erinnern an Hedwig Eppstein. Und bald ein Straßenschild auf SPINELLI.

Alice Droller (1907–1942)
Die Tochter des Möbelhändlers Julius Droller wächst in P7, 22 auf. Der Vater ist Mitglied des jüdischen Männergesangvereins „Liederkranz“. So erhält die Tochter früh Einblick in dessen aufwendige Revuen und tritt bereits als Sechzehnjährige mit den Mundart-Gedichten des Vaters auf. Sie erhält Schauspielunterricht in Mannheim, später bei Max Reinhardt in Berlin und debütiert 1926 am Nationaltheater. Nach der Machtergreifung Adolf Hitlers flieht Alice Droller, die den Künstlernamen „Dorell“ angenommen hat, über die Schweiz nach Paris, später zu ihrer Familie nach Den Haag. Sie lernt die niederländische Sprache und geht mit zwei Kolleginnen als „Dorells Dreidamenkabarett“ auf Tournee. „Ich wollte Kritik anbringen, wenn nötig auch scharf“, ist als Zitat überliefert. 1940 marschiert die deutsche Wehrmacht in den Niederlanden ein, die „antijüdischen Maßnahmen“ starten: Droller kommt über das Durchgangslager Westerbork am 15. Juli 1942 nach Auschwitz, wo sie wenige Wochen später, am 30. September, ermordet wird.

Inge Borkh (1921–2018)
Das musikalische Talent wird Ingeborg Simon in die Wiege gelegt: Ihre Mutter, selbst Tochter von Opernsängern, ist am Nationaltheater Mannheim engagiert. Ingeborg besucht ab 1931 das Liselotte-Gymnasium, muss aber aufgrund der jüdischen Abstammung ihres Vaters 1935 nach Genf, später nach Wien emigrieren. Im Exil erhält sie Musik- und Improvisationsunterricht und wird am renommierten Max-Reinhardt-Seminar ausgebildet. Nach kurzem Gesangsstudium in Mailand wird aus Ingeborg Simon 1940 schließlich die Opernsängerin Inge Borkh. Ihre Laufbahn führt die Mannheimerin an die führenden Opernhäuser in Wien, London, New York, San Francisco, München und Berlin. Auch bei den Bayreuther und den Salzburger Festspielen tritt sie auf. Dramatische Rollen in Werken von Verdi, Pucchini, Wagner und vielen mehr gehören zu ihrem Repertoire. Mit der Titelrolle Elektra von Richard Strauß verabschiedet sie sich 1973 von der Oper, bleibt der Bühne aber im Sprechtheater noch eine Weile treu.

Anneliese Rothenberger (1919–2010)
Nicht wenige kennen sie noch aus dem Fernsehen: Mit Sendungen wie „Anneliese Rothenberger gibt sich die Ehre“ gilt sie in den 1970er Jahren als die populärste Fernsehfrau der Republik. Geboren wird Anneliese Rothenberger am 19. Juni 1919 in Mannheim und startet nach dem Gesangstudium an der Musikhochschule ihre Karriere als Kammersängerin. Diese führte sie nach Hamburg, München, Düsseldorf und Wien, zu renommierten Festspielen und an die bedeutendsten internationalen Opernhäuser. In New York wird sie mit ihren Mozart- und Strauss-Interpretationen zum Publikumsliebling. Auch in Musikfilmen wie der „Fledermaus“ ist sie zu sehen – ein fließender Übergang zur Karriere als TV-Moderatorin und Gastgeberin ihrer eigenen Sendungen. Als Malerin feiert sie weitere beachtliche Erfolge. Auszeichnungen wie die Goldene Kamera, das Große Bundesverdienstkreuz und natürlich der Mannheimer Bloomaulorden sind Zeugnisse eines erfüllten Künstlerinnenlebens.

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