Mit Lagerhallen und Bahngleisen – Spinelli war einst eines der wichtigsten Depots der US-Streitkräfte.

Von der Militärvergangenheit zur zivilen Nachnutzung

Mannschaftsunterkünfte, Lagerhallen, Fahrzeugstellflächen, Werkstätten und sogar eine Panzerwaschanlage – Spinelli ist zur Zeit der Amerikaner in Mannheim eines der wichtigsten Depots der US-Streitkräfte Europas. Nachdem Mannheim am 29. März 1945 – kurioserweise per Telefon – kapituliert hat, beginnt die US-Armee zügig mit dem Aufbau eines Standorts in der strategisch günstig gelegenen Rhein-Neckar-Metropole. Bereits am 31. Mai 1945 wird auf einer 40 Hektar großen Fläche nahe Mannheim-Feudenheim ein Logistik-Depot eingerichtet. Auf dem Areal steht bis zu diesem Zeitpunkt eine Kaserne für ein Pionier-Bataillon der Wehrmacht, die im Zuge der nationalsozialistischen Aufrüstung im Jahr 1938 errichtet wurde. Am 5. November 1945 folgt die Einquartierung von 800 US-Soldaten auf dem Gelände, das in den folgenden Jahrzehnten auf eine Fläche von rund 80 Hektar erweitert wird.

Namensgeber der Kaserne ist der Gefreite Dominic Spinelli, ein Sanitäter mit italienischen Wurzeln, der beim amerikanischen Vorstoß nach der Einnahme Mannheims im Landkreis Heilbronn am 14. April 1945 getötet wurde. Im Jahr 1962 wird Dominic Spinelli besonders geehrt: Bei einer Gedenkveranstaltung mit Ehrengästen aus Politik und dem amerikanischen sowie deutschen Militär wird auf dem Hof der Spinelli Barracks ein Gedenkstein enthüllt. Seine Eltern und seine Schwester sind ebenso anwesend wie Familienangehörige aus der apulischen Hafenstadt Bari.

Nach dem Abzug der US-Armee im Jahr 2012 beschließt die Stadt Mannheim mit der MWSP und der GBG die Fläche zu kaufen und dort – gemeinsam mit dem Luisenpark – die BUGA 23 auszurichten. Das 62 Hektar große BUGA-Gelände ist heute der frei zugängliche Spinelli-Park, angrenzend daran entwickeln die MWSP und GBG Wohnquartiere, welche Käfertal-Süd und Feudenheim erweitern.

Mit dem Projekt „MAEMORIES – Amerikanische Geschichte in Mannheim“ dokumentieren die MWSP und das MARCHIVUM die Spuren der amerikanischen Präsenz und halten ein wichtiges Kapitel der Stadtgeschichte lebendig. Seit Mai 2024 ist die Dauerausstellung im HOUSE OF MAEMORIES auf FRANKLIN geöffnet.